Viele Organisationen stehen heute nicht vor dem Problem, zu wenig Frameworks zu haben – sondern zu viele, die nicht miteinander sprechen. In Transformationsprojekten höre ich oft: „Wir haben Scrum, OKRs, SAFE, Team Topologies – aber wir kommen trotzdem nicht weiter.“
Was fehlt, ist kein neues Modell. Sondern ein Navigationssystem, das hilft zu entscheiden: Was ist gerade das Richtige – und warum?
Genau hier setzt der OrgOps Denkrahmen an. Er will keine weitere Methode sein, sondern ein strukturierendes Navigationssystem, das vorhandene Denkmodelle wie Flight Levels und unFIX kontextsensitiv verknüpft. Inspiration dafür kam unter anderem aus Klaus Leopolds Beitrag „Flight Levels: The Operating System for Your Organization“ – und aus der Arbeit im Flight Levels System Architect Workshop mit Markus Brandl.
Für alle mit wenig Zeit: Worum geht es in diesem Beitrag?
Flight Levels strukturiert den Wertfluss in Organisationen – und das hervorragend. Doch Organisationen benötigen mehr als Flow: Entscheidungslogik, bewusstes Strukturdesign, Lernsysteme und Entwicklungsperspektiven.
Der OrgOps Denkrahmen unterstützt Organisationsberater:innen, Agile Coaches und Transformationsexpert:innen dabei, Denkmodelle wie Flight Levels und unFIX kontextsensitiv einzusetzen. Er beschreibt sechs Steuerungsebenen, die gemeinsam die Denklogik einer lebendigen Organisation bilden.
Drei Kernaussagen
- Flight Levels bringt Transparenz in den Wertfluss – für Strategie, Koordination und Umsetzung.
- unFIX ermöglicht Dialog und bewusstes Strukturdesign für effektive Zusammenarbeit.
- Der OrgOps Denkrahmen hilft, Denkmodelle kontextsensitiv zu verknüpfen und im organisationalen System wirksam einzusetzen.
Der OrgOps Denkrahmen als Navigationssystem für Organisationen
Flight Levels ist ein leistungsfähiges Betriebssystem für den Wertfluss. Doch wie jedes Betriebssystem braucht es mehr als App-Koordination: Ressourcenverwaltung, Governance-Architekturen und systemische Entwicklungslogiken. Der OrgOps Denkrahmen erweitert diese Perspektive strukturell.
Er betrachtet Organisation als lebendiges System mit sechs strukturellen Perspektiven, gegliedert in zwei Hauptbereiche:
StructureOps – Die strukturelle Ebene
- GovernanceOps: Prinzipien, Werte, Entscheidungslogiken, Strukturdesign
- HumanOps: Menschen, Beziehungen, Führung, Kultur
- SystemOps: Reflexion, Transformation, Co-Evolution
ImpactOps – Die Wertschöpfungsebene
- StrategyOps: Ziele, Ausrichtung, Wirkung
- OrchestrationOps: Koordination, Vernetzung, Schnittstellen
- ExecutionOps: Umsetzung, operative Arbeit, Ergebnisse
Der Denkrahmen hilft zu erkennen, welche organisationalen Dimensionen betroffen sind – und welche Denkmodelle dort am wirksamsten eingesetzt werden können. Wirkung entsteht nie isoliert, sondern immer im Kontext des größeren Systems.
Flight Levels: Struktur im ImpactOps-Bereich schaffen
Flight Levels wirkt besonders dort, wo Wert entsteht – in dem, was ich als ImpactOps zusammenfasse: Strategy, Orchestration und Execution. Es:
- bringt Sichtbarkeit in strategische Arbeit (FL3)
- strukturiert Koordination (FL2)
- unterstützt Teamumsetzung (FL1)
Mit Flight Levels System Architecture (FLSA) lässt sich analysieren:
- Wo fehlt Verbindung zwischen Ebenen?
- Wo stockt der Wertfluss?
- Wo braucht es Steuerung oder Feedbackschleifen?
Flight Levels ist kein Strukturframework – und das ist seine Stärke: Agnostisch. Fokussiert. Wirksam. Deshalb habe ich mich entschieden, mich als Flight Levels Professional weiterzubilden.
unFIX: Strukturdesign als Dialog verstehen
unFIX ist kein starres Framework, sondern ein offenes Strukturmodell, das Organisationen über Muster wie Crews, Bases, Forums oder Turfs bewusst gestalten hilft.
Wichtiger noch: unFIX ist ein Gesprächsanlass. Es initiiert strukturierte Dialoge mit Führung, Teams oder HR:
- Wie wollen wir zusammenarbeiten?
- Welche Strukturen brauchen wir wofür?
- Wo brauchen wir Flexibilität – wo Verbindlichkeit?
In OrgOps ordne ich diese Fragen dem jeweiligen strukturellen Raum zu:
- Strukturdesign-Workshops → GovernanceOps
- Rollenlogik & Koordination → OrchestrationOps
- Menschen & Entwicklung → HumanOps
unFIX ist kein Pattern-Katalog, sondern ein Struktur-Dialog. Der OrgOps Denkrahmen hilft zu erkennen, wo dieser Dialog gerade geführt werden sollte.
Kontextsensitiv statt Framework-fixiert
Der OrgOps Denkrahmen verändert die Perspektive: Es geht nicht darum, ein weiteres Framework zu implementieren, sondern vorhandene Denkmodelle kontextsensitiv zu verknüpfen und systemisch nutzbar zu machen.
Die entscheidende Frage lautet: Worum geht es gerade im System – und welches Denkmodell ist hier am wirksamsten?
Beispiele:
- Flight Levels → für Flow & Arbeitssystematik (StrategyOps, OrchestrationOps, ExecutionOps)
- unFIX → für Strukturdialog & Zusammenarbeit (GovernanceOps, OrchestrationOps)
- M3K → für Führung & Kultur (HumanOps, GovernanceOps)
- Rendanheyi → für Marktdynamik & Eigenverantwortung (SystemOps, GovernanceOps, StrategyOps)
Der OrgOps Denkrahmen ist keine Methode, sondern ein strukturierendes Meta-System, das hilft, Wirkung bewusst zu gestalten.
Für wen ist der OrgOps Denkrahmen relevant?
- Organisationsberater:innen, die verschiedene Denkmodelle integrativ nutzen wollen
- Agile Coaches, die über Flow-Optimierung hinausdenken
- Führungskräfte, die ein Navigationssystem für Transformation suchen
- HR-Expert:innen, die Strukturen und Entwicklung systemisch begleiten wollen
Viele Organisationen suchen nach „dem richtigen Framework“ – und übersehen, dass wirksame Entwicklung kontextsensitiv gedacht werden muss. Keines der Denkmodelle adressiert allein alle Aspekte einer Organisation.
Der OrgOps Denkrahmen vernetzt Flight Levels, unFIX & Co. gezielt – und macht sie anschlussfähig für konkrete Kontexte.
Fazit & Einladung
Wir brauchen weniger neue Methoden. Aber mehr systemische Orientierung – für Denkmodelle, die bereits wirken könnten, wenn sie gezielt verbunden werden.
Ich entwickle den OrgOps Denkrahmen weiter: als Navigationshilfe für Kontextsensitivität, strukturelle Klarheit und nachhaltige organisationale Wirksamkeit.
Wenn du mit Flight Levels, unFIX oder anderen Denkmodellen arbeitest und ein übergreifendes System suchst, das hilft, Wirkung bewusst zu steuern:
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